Vage Visionen
Nach meinem Abitur im vergangenen Jahr wusste ich, dass ich als Freiwillige ein Bildungsprojekt in Afrika unterstützen möchte. Ich wollte das authentische Leben in einem Slum kennenlernen, meinen Horizont erweitern und „etwas Gutes tun“. Was es jedoch wirklich bedeutet, Armut, Perspektivlosigkeit und prekäre Lebenssituationen nicht nur im Fernsehen zu sehen, sondern hautnah zu erleben, konnte ich mir damals nicht vorstellen.
Warmes Willkommen
Über eine Freiwilligen-Plattform stieß ich auf die Soweto Youth Initiative und nahm Kontakt zu Bonface auf, dem Mitgründer von ULT und meinem späteren Host. Wenige Wochen später saß ich schon im Flieger – auf dem Weg in eine völlig fremde, aufregende Welt.
Als ich die Organisation nach meiner Ankunft das erste Mal besuchte, wurde ich von unzähligen strahlenden Kindern und dem engagierten Team herzlich empfangen. Alle wollten mir eine Umarmung geben. Sofort fühlte ich mich willkommen. Einige Jugendliche führten mich stolz durch die Computer-, Bastel- und Technikräume, die alle durch Spenden ermöglicht wurden. Ich war überwältigt von der Offenheit und Lebensfreude der Kinder und der Gemeinschaft.
Einprägsame Erfahrungen
Bereits an meinem zweiten Tag durfte ich das Feeding Programme unterstützen und zusammen mit anderen Freiwilligen Reis und Bohnen an über 400 Kinder verteilen, die sonst keine warme Mahlzeit bekommen hätten.
In den darauffolgenden Tagen sammelte ich prägende Erfahrungen in einer lokalen Schule, einem kleinen Krankenhaus und in der Organisation selbst.
esonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Tag, an dem ich spontan eine Klasse mit 72 Zwölfjährigen unterrichtete, weil die Lehrkraft erkrankt war.
Wir sprachen über den Unterschied zwischen Kontinenten und Ländern, und ich war beeindruckt, wie wissbegierig und aufmerksam die Kinder waren.
Zum Abschluss sangen wir gemeinsam ein deutsches Kinderlied – ein verbindender Moment, den ich nie vergessen werde.