SARAH ON TOUR

Sarah hat uns als Volunteer vor Ort tatkräftig unterstützt. Wir sind ihr dafür unbeschreiblich dankbar. Damit auch Du einen Einblick in ihre Reise bekommst, hat sie für Dich einen Bericht über ihre Zeit in Kenia geschrieben:

ULT_Sarah_in_Kenya

Am 05.10.2023 war es für mich so weit und ich habe mich schon frühmorgens auf den Weg zum Flughafen gemacht. Zu diesem Zeitpunkt allerdings noch mit der Einstellung, in drei Wochen wieder zurück in Deutschland zu sein. Eines war jedoch klar: Ich war bereit - bereit mich auf mein persönlich größtes Abenteuer bisher einzulassen, denn es war meine erste Reise allein, mein erster Langstreckenflug, mein erstes Mal Afrika und mein erstes Mal Volunteer sein - die Vorfreude war riesig, aber auch mit Respekt verbunden.

Spätabends wurde ich am Flughafen von Bonface mit einem Schild und einer Umarmung willkommen geheißen und lernte auch wenig später Lea kennen, die sich für die kommenden zwei Monate das Zimmer mit mir teilte. Bereits im April hatten wir ein Meeting, in dem sie mir gemeinsam mit Annika alles über meinen Aufenthalt und die Vorbereitung bestens erklärt hat, aber jetzt haben wir uns endlich auch in Person kennenlernen dürfen.

Während des Aufenthalts wohnt man in einem Zimmer in Bonface’s Haus, welches mit drei Betten, einem Schrank und einem Regal ausgestattet ist. Außerdem gibt es im Haus noch eine Dusche sowie eine Toilette und ein Waschbecken. Es gibt zwar kein fließendes Wasser, aber auch wenn es am Anfang ungewohnt ist, gewöhnt man sich schnell daran und es gab nie Probleme mit nicht ausreichend vorhandenem Wasser. Das ULI Büro befindet sich auch im Haus, ebenso wie eine Küche. Wir wurden täglich mit leckeren kenianischen Mahlzeiten versorgt und meine persönlichen Favoriten sind Chapati und Mandazi :)

An meinem ersten Tag haben wir uns schon morgens auf den Weg zur nahegelegenen Kahawa Primary School gemacht, um ein paar organisatorische Dinge vor Ort zu besprechen und Briefe von den Paten an ihre Patenkinder zu verteilen. Lea hatte nämlich im September einen Aufruf gestartet, dass Paten die Möglichkeit haben, ihren Patenkindern eine Freude zu machen, indem sie einen Brief schreiben. Diese Briefe hat sie mitgebracht, wir haben sie gemeinsam verteilt und fleißig Fotos und Videos von der Übergabe gemacht, welche als Update verschickt werden.
Die strahlenden Augen der Kinder erleben zu dürfen, wenn sie den Brief in den Händen halten, war so schön!

 

Danach gab es noch einen ganz besonderen Moment für mich, da die Kahawa Primary School die Schule meines Patenkindes Angel ist und ich sie persönlich kennenlernen und mich mit ihr unterhalten durfte. Diesen Moment werde ich nie vergessen! Zu Beginn war sie noch schüchtern und aufgeregt, aber zugegeben: Das war ich auch… In den folgenden Wochen hat sich die Schüchternheit aber ganz schnell gelegt und wir haben so viele wunderschöne, unvergessliche und spaßige Momente miteinander erleben dürfen, für die ich wirklich sehr dankbar bin! Ein Highlight unter all diesen Momenten war, dass ich über ihren Geburtstag vor Ort war und somit gemeinsam mit ihr ihren 7. Geburtstag feiern durfte :)

Unser Alltag hat sich aus vielen verschiedenen Aufgaben zusammengesetzt: Schulbesuche, um Interviews mit den Kindern zu führen und somit Updates für die Paten aufzunehmen; Events organisieren; samstags beim Food Program bei der Essensausgabe helfen; Hausbesuche, um die Geschichten von Kindern aufzunehmen, die Teil unseres Programms werden möchten; Büroarbeit; usw. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass man echt unterschätzt, wie viel Arbeit hinter allem steckt und dass das gesamte ULT- und ULI-Team einen großartigen Job leistet, um sowohl die Kinder als auch die Paten glücklich zu machen und etwas zu bewegen.

Ich habe viel Zeit im Büro mit Mic, der ein paar Tage nach mir angekommen ist, verbracht. Wir haben uns um die Akten der Kinder gekümmert und auch gemeinsam mit Lea habe ich die unterschiedlichsten Aufgaben im Büro bewältigt. Trotz der vielen Arbeit hatten wir eine Menge Spaß und es ist auch noch ausreichend Zeit zum Spielen mit den Kindern geblieben, die ich sehr in mein Herz geschlossen habe.
Bereits wenige Tage nach meiner Ankunft wussten einige Kinder meinen Namen und haben mich jeden Tag aufs Neue mit den herzlichsten Umarmungen begrüßt. Besonders viel Zeit zum Spielen war an den Samstagnachmittagen nach dem Food Program, weil kein Unterricht stattfindet und deutlich mehr Kinder als unter der Woche in die Organisation kommen.

Allgemein hat mich die Offenheit und Lebensfreude der Menschen sehr fasziniert, da sie trotz der harten Lebensumstände nicht ihr Lächeln verlieren und nicht aufgeben!
Und umso schöner und wertvoller ist es, den Kindern für ein paar Augenblicke eine spaßige Auszeit in der Organisation ermöglichen zu können und sie lächeln zu sehen.

Mitte Oktober sind auch Patrick und Oli in Kenia angekommen und die Dreharbeiten für die ULT Dokumentation starteten. Das war wirklich aufregend und ich hätte niemals damit gerechnet, selbst vor der Kamera zu stehen. Letztlich durfte ich aber ein Interview drehen, in dem ich sowohl von dem Volunteering als auch von meinen beiden Patenschaften berichtet habe. Die darauffolgenden Tage haben wir damit verbracht, Interviews mit ein paar Kindern, Eltern, ULI Teammitgliedern, etc. zu führen und viele Aufnahmen für den Filmdreh zu machen. Auch für diese Erfahrung bin ich dankbar und kann es kaum erwarten, bald die gesamte Doku sehen zu dürfen :)

Besonders toll finde ich, dass man neben den Aufgaben als Volunteer auch die Möglichkeit bekommt, Nairobi und die Umgebung erkunden zu dürfen. So habe ich beispielsweise den Massai Markt und die “Bomas of Kenya” besucht, aber auch eine Safari im Amboseli Nationalpark machen dürfen. Eine Safari zu machen stand schon lange auf meiner Bucket List und umso schöner war es dann, dieses unvergessliche Erlebnis mit dem Volunteering verbinden zu können und es auch mit tollen Menschen teilen zu dürfen. Wir haben den Trip in den Nationalpark als Gruppe unternommen (Lea, Bonface, Mic, Patrick, Oli und ich) und es wurde die ein oder andere Aufnahme von der traumhaften Landschaft und den beeindruckenden Tieren gemacht.

ULT_Sarah_Safari

Außerdem sind wir für ein Wochenende mit dem Zug nach Mombasa gefahren und so konnte ich wieder eine neue Seite von Kenia kennenlernen. ULT betreut nämlich nicht nur Patenschaften in Nairobi, sondern auch in Mombasa. Wir haben einen Tag damit verbracht, die Kinder zu Hause zu besuchen, uns mit ihnen zu unterhalten und Updates durchzuführen. Für mich war es interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Wohnverhältnisse zwischen den beiden Städten sind, da die Familien in Mombasa eher einzeln leben, während im Slum in Nairobi ein großes Gemeinschaftsgefühl herrscht. Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass ich mein zweites Patenkind, Neema, kennenlernen durfte. Sie ist genauso alt wie ich, was die Begegnung umso spannender gemacht hat. Auch an diesen Moment werde ich mich immer gerne zurückerinnern!

 

Ein weiteres tolles Ereignis für mich war der Health Day. Bereits im Vorfeld meiner Reise habe ich zuhause eine Spendenkampagne in meinem Umfeld gestartet und eine tolle Summe zusammenbekommen. Diese hat es mir ermöglicht, den Health Day zu finanzieren, den ich gemeinsam mit dem ULI-Team organisiert und durchgeführt habe. Wir haben an über 300 Kinder Zahnbürsten, Zahnpasta, selbst hergestellte Flüssigseife und Schuhcreme verteilt und ihnen gezeigt, wie man sich die Zähne richtig putzt und dazu Anleitungen ausgehändigt. Es ist einfach schön, gemeinsam mit anderen etwas bewegen zu können. Denn auch der kleinste Schritt ist Teil einer großen Veränderung.

Am Anfang habe ich kurz erwähnt, dass mein ursprünglicher Plan war, für drei Wochen nach Kenia zu reisen. Doch am Ende sind es durch zwei Verlängerungen ganze zwei Monate geworden und das war die richtige Entscheidung. Sehr schnell habe ich gemerkt, dass ich gerne tiefer in das Leben dort eintauchen möchte. Ich wollte mehr Projekte umsetzen, mehr Büroarbeit erledigen und mehr Zeit mit den Kindern und dem tollen Team verbringen. Nach meiner Heimkehr habe ich mich auch dafür entschieden, dass ich gerne auch von zuhause aus ULT und die Kinder weiterhin unterstützen möchte und wurde super lieb im Team aufgenommen. Man kann also sehen: Die Reise nach Kenia macht etwas mit einem, sie bringt einen zum Reflektieren und sie prägt einen.

 

Insgesamt gab es neben all den schönen Momenten auch ein paar, die eher mit Traurigkeit verbunden waren. Dies war dann der Fall, wenn man besonders gerührt war von den Schicksalsschlägen und Lebensverhältnissen. Genau das sind die Momente, die den Blickwinkel auf das eigene Leben ändern und in denen man neue Perspektiven dazugewinnt. Es ist eine Reise mit ganz großem Mehrwert. Für die Menschen vor Ort, weil man als Volunteer sein Bestes gibt, um zu helfen und für einen selbst, weil man sich selbst besser kennenlernt und sich inspirieren lassen kann von der unglaublichen Stärke der Menschen und der Liebe, die sie in sich tragen!

Ich bin sehr dankbar, den Schritt gewagt und mich auf das Abenteuer eingelassen zu haben, denn es hat sich zu 100% gelohnt. Ein großes Dankeschön an alle, die die Zeit vor Ort unvergesslich gemacht haben und für die neuen Freundschaften, die entstanden sind. Ich freue mich schon riesig auf meinen zweiten Trip, denn eines ist klar: Ein Teil von mir ist für immer in Nairobi geblieben!

ULT Happy CLUB: The Story of ULT

Wir haben spannende Neuigkeiten zu unserem Dokumentarfilm. Die Dreharbeiten fanden sowohl in Kenia als auch in Deutschland statt und fangen die Essenz unserer Reise ein. Aktuell befinden wir uns noch in der Feedbackschleife mit unseren Produzenten. Die Aufnahmen sind fertig, sodass wir bereits die Premiere in Berlin planen können. Der finale Film wird das gesamte Leben der Kinder vor Ort zeigen und unseren Verein porträtieren. Bald können wir den Trailer veröffentlichen und Dir einen ersten Einblick in das Ergebnis geben. Besonders toll für unsere ULT Happy CLUB Mitglieder: Du stehst auf unserer Gästeliste für die Deutschlandpremiere und hast somit einen gesicherten Platz für eine Begleitperson und Dich. Für alle Mitglieder, die bereits 1 ½ Jahre dabei sind, gilt wie immer die Vorteilsregelung bei unseren ULT-Events.

AUSSICHT März 2024

Neue Volontäre bei ULT

Wie Du vielleicht mitbekommen hast, haben wir Unterstützung für unser ULT-Team gesucht. Lea hat viele Vorstellungsgespräche geführt und wir haben tolle neue Leute für ULT gewinnen können.🎉 Unsere neuen Volontäre werden hauptsächlich unser Updateteam verstärken, um sicherzustellen, dass wir die Paten:innen weiterhin regelmäßig mit Fotos und Informationen über den Status ihrer Patenkinder in Kenia versorgen können.

Keniaaufenthalt wird geplant

Im März werden Lea und Sarah ihre nächste Reise nach Kenia vorbereiten, da es im Mai bereits losgeht! Die beiden haben schon viele Ideen, unter anderem Events (z.B. Updates), die im nächsten Monat konkretisiert werden sollen. Gemeinsam mit dem deutschen und kenianischen Team wird dann die Umsetzung geplant. Aber vor allem freuen sich die beiden schon auf ein Wiedersehen mit den Kindern!

Strukturierungsprozess im Updatetteam

Das Updateteam arbeitet an der Einführung einer neuen Struktur zur Prozessoptimierung. Im Februar wurde die Strategie in einem Meeting diskutiert und im März soll diese umgesetzt werden. Dank des Ampelsystems, das im letzten Jahr eingeführt wurde, behält das Team die Kontrolle über vorhandene oder benötigte Updates. Nun ist es wichtig, eine bessere Struktur zur Speicherung von Fotos und Texten zu finden und die Updates effizienter für den Versand vorzubereiten.

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